Ein häufig genannter Grund, warum jemand nicht in die Mission geht, ist: «Ich möchte nicht auf Kosten meiner Freunde leben und arbeiten.» Einen Freundeskreis (auch Träger- oder Unterstützerkreis genannt) aufzubauen, ist verständlicherweise für viele eine sehr grosse Hürde. Dass wir diese Hürde überspringen können, zeigt nicht nur die lange Geschichte der christlichen Mission. Auch wir als SMG erleben tagtäglich, wie unsere MitarbeiterInnen im Einsatz finanziell versorgt werden.
Mission ist Teamarbeit
Der Aufbau eines Freundeskreises ist von grösster Bedeutung, damit Mission langfristig und nachhaltig funktioniert. Denn die MitarbeiterInnen gehen nicht «alleine» in den Einsatz. Sie brauchen zuhause einen starken Rückhalt, der Ermutigung und Gebet miteinschliesst. Der Freundeskreis ist somit mehr als nur Geldgeber. Wünschenswert ist eine wechselseitige Beziehung: Die Freunde «zuhause» ermöglichen, dass die MitarbeiterInnen ihre Berufung wahrnehmen können. Daran möchte der Freundeskreis auch teilhaben, weshalb die MitarbeiterInnen über den Einsatz regelmässig durch Rundbriefe kommunizieren.
Wie kannst du vorgehen, um einen Freundeskreis aufzubauen? Gerne geben wir dir hierfür 6 Tipps:
1) Gemeinde in dein Vorhaben einbinden
Die Gemeinde ist deine geistliche Heimat und ein Multiplikator für Mission. Informiere eine Vertrauensperson innerhalb der Gemeinde frühzeitig über dein Vorhaben und frage konkret an, ob du in einem Gottesdienst deine Pläne präsentieren darfst. Diese Plattform schafft eine gute Grundlage, Personen in deiner Gemeinde persönlich einzuladen, dich zu unterstützen (siehe nächster Punkt).
2) Persönlich einladen
Die Versuchung ist gross, dir bekannte Leute massenweise per E-Mail oder mit einem unpersönlichen Flyer am Eingang zum Gottesdienst einzuladen, Teil deines Freundeskreises zu werden. Man könnte meinen, dies würde das Ganze beschleunigen und die «Unannehmlichkeit» vermeiden, persönlich um Unterstützung bitten zu müssen. Aber wer schon einmal versucht hat, auf diese Weise Freiwillige für etwas zu gewinnen, weiss, dass es so nicht gut funktioniert.
Es liegt nicht daran, dass Freunde dich nicht unterstützen wollen, sondern daran, dass sie nicht erkennen, dass es sich um eine Einladung handelt. Wenn du möchtest, dass eine Person deinem Freundeskreis beitritt, musst du sie spüren lassen, dass du sie dabeihaben möchtest. Es ist etwas ganz anderes, mit jemandem ein persönliches Gespräch zu führen und zu sagen: «Ich arbeite für dieses Missionswerk und baue einen Freundeskreis auf. Ich wünschte mir, dass du dabei mitmachst, weil du mein Herzensanliegen teilst.»
3) Personen selbst entscheiden lassen
Uns fallen schnell viele Gründe ein, warum gewisse Personen nicht mitmachen möchten. Wir glauben z.B., sie hätten nicht genug Geld, um uns zu unterstützen. Oder dass sie zu beschäftigt seien, uns zu treffen. Oder dass sie bereits genug Andere unterstützen. Es gibt viele Gründe, nicht zu fragen. Am besten ist es aber, wenn wir die Person selbst entscheiden lassen, nach dem wir gefragt haben. Bete, lade Menschen ein und lasse Gott die Herzen lenken. Und vergiss nicht: Es ist in Ordnung, wenn Menschen «nein» sagen.
4) Liste führen
Ob du eine Exceltabelle oder ein Notizbuch bevorzugst, du brauchst ein System, um den Überblick zu wahren. Tracke, wen du anfragen möchtest, wen du bereits eingeladen hast, und wer bereits zugesagt hat. Behalte im Hinterkopf, dass du den Personen nachgehst, die dir noch eine Rückmeldung schuldig sind. Dein Vorhaben ist ihnen sicherlich wichtig, aber sie sind vielleicht zu sehr mit Familie, Arbeit etc. beschäftigt.
5) Vorher üben
Bevor du jemanden fragst, übe, was du sagen möchtest. Was ist deine Vision und was brauchst du dafür, damit sie wahr wird? Dies ist oft der leichtere Teil. Schwieriger ist hingegen die einladende Frage: «Möchtest du Teil meines Freundeskreises werden?» Achtung: Gib der Person genug Raum und Zeit für eine Antwort.
6) Entwickle einen Plan
Mach dir bewusst, wie viel Geld du gesamthaft brauchst. Wenn deine UnterstützerInnen durchschnittlich je 50 Franken pro Monat spenden; wie viele von ihnen brauchst du, um deinen gesamten Spendenbedarf zu decken? Setze dir Ziele, wie viele Freunde du pro Woche anfragen möchtest. Und dann: Lege los, sei flexibel und vertraue auf Gott, dass er dir hilft in der Versorgungsfrage.
Die AEM bietet regelmässig einen Kurs zum Thema "Freundeskreis aufbauen" an. Die aktuellen Durchführungstermine sind unter www.aem.ch/Veranstaltungen/ zu finden.