«Aotearoa»

Aus einer Auszeit wurde Mission!

Neuseeland, in Maori «Aotearoa», das «Land der langen, weissen Wolke». Eine wunderschöne Insel am Ende der Welt! Eine persönliche Auszeit hatte uns zuerst in dieses ferne Land gebracht. Obwohl Neuseeland eine der schönsten Reisedestinationen ist, hat es auch grosse Schattenseiten: Es herrschen Armut, Gewalt und Kriminalität...    
 
Wir, Jürg und Rahel Maurer, sind 48 und 42 Jahre alt und haben 5 Kinder. Amy (17), Silas (10), Jason (7), Jamie (3) und Naomi (1). 1997, vor 22 Jahren, haben wir geheiratet. Ich (Jürg) hatte Mechaniker gelernt, musste mich aber umschulen wegen einer Nickelallergie. Da es schon länger mein Traum war, das TDS (Theologisch Diakonisches Seminar) zu absolvieren, es aber für uns finanziell nicht machbar war, kam diese Nickelallergie wie von Gott geschenkt: Die SUVA zahlte mir die ganze Umschulung von 4 Jahren TDS!
Nach 7 Jahren Pastorendienst kamen wir 2010 nach Matamata, Neuseeland, um eine Family DTS (= Discipleship Training School) zu machen. Aus der DTS wurden schlussendlich 4 Jahre Missionsdienst bei YWAM (Jugend mit einer Mission). Während dieser Jahre gingen wir für 3 Monate zurück nach Europa, um herauszufinden, wie und wo es weitergehen sollte. Wir besuchten verschiedene Seelsorge-Häuser und hielten Ausschau nach einer seelsorgerlichen Arbeit. Aber keine Türe öffnete sich. Es wurde klar, dass Gott uns länger in Neuseeland haben wollte! Zurück in Neuseeland beantragten wir längerfristige Visa. Gott öffnete uns da die Türen durch unsere Kirche, und wir starteten mit evangelistischen deutschsprachigen Gottesdiensten für ausgewanderte Schweizer. Wir freuten uns, dass so viele Menschen die Gottesdienste besuchten. Viele von ihnen sind Bauern, römisch-katholisch, und haben sonst mit Kirche nicht viel zu tun. So gab Jesus uns die Möglichkeit, unserem eigenen Volk das Evangelium zu verkündigen. Nun führen wir diese Gottesdienste schon seit 5 Jahren durch, mit jeweils 20-30 Besuchern. Viele kommen wegen der Gemeinschaft, der Schweizer-Kultur, und geniessen Austausch und Zusammensein. Geistlich betrachtet ist es harter Boden, aber wir sind am Säen. Erst wenige haben sich entschieden, Jesus Christus Ihr Leben zu übergeben. Was uns freut, ist, wenn Touristen/Feriengäste oder Praktikanten von hiesigen Schweizern in die Gottesdienste kommen bzw. mitgebracht werden. Was für eine Chance, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, die in ihrer Heimat Schweiz vielleicht nie einen Fuss in eine Gemeinde setzen würden! Nebst dieser Arbeit bin ich vor allem auch diakonisch in unserer Gemeinde tätig. Regelmässig führen wir Erziehungs-Seminare durch, und Rahel gestaltet Lobpreis-Abende.

Sehnen nach mehr...

...Gebet und Vision

2016 starteten wir mit einem 10-wöchigen Gebetseminar und gründeten anschliessend zusammen mit einem kleinen Team einen Gebetsraum auf der YWAM Base in Matamata. Wir beten nun Dienstag und Freitag von 5 Uhr morgens bis 17 Uhr abends, also 24 Stunden in der Woche. Der Raum ist mit Gebetsstationen kreativ eingerichtet. Gebetsthemen sind verfolgte Christen, Ehen und Familien, persönliche Anliegen, Israel – und Matamata, unsere Stadt. Im Gebet wurde das Sehnen geweckt, mehr Frucht in uns und unserem Umfeld zu sehen. Daraus ist entstanden, dass ich nebst dem Gebet auch mit Strassenevangelisation und Gefängnisarbeit begann. Matamata ist bekannt für «Hobbiton» (Filmset aus «Herr der Ringe») und zieht jährlich 300‘000 Touristen an. Aus aller Welt kommend, reisen sie durch unsere kleine Stadt – und werden nun mit dem Evangelium erreicht. Aber auch Maoris sind sehr offen für Gespräche und manchmal auch fürs Gebet. In den Gefängnissen sind viele der Insassen Maori. Zusammen mit freiwilligen Helfern halten wir dort Gottesdienste. Es berührt mich, wenn ich den Lebensgeschichten der Häftlinge zuhöre. Oft sind diese Menschen so offen für Jesus Christus!  

Umbruchphase

In diesen 9 Jahren wurde Neuseeland zu unserem Missionsfeld, aber auch zu einem Ort, wo wir selber viel innere Heilung erleben durften. Wir schafften es, einiges ins Leben zu rufen und in Gottes Reich tätig zu sein. Oft aber fühlen wir uns alleine, es fehlen uns Menschen, mit denen zusammen wir «am gleichen Strang ziehen» können. Wir sind limitiert, und das Ganze kostet uns langfristig sehr viel Kraft.
 
Rahel hat in ihrem Leben so viel an Befreiung und Heilung erfahren, dass sie genau weiss, was völlige Wiederherstellung bedeutet. So ist bereits früh eine Vision in unseren Herzen erstanden: Die Vision von einem Seelsorge-Haus. Ein Ort, wo Gebet, Heilung und Befreiung stattfinden können – wo Gottes Gegenwart fliesst und Menschen in Not geholfen werden kann.
Wir haben den Eindruck, dass wir vor einer Wegkreuzung stehen und sind zurzeit mit Jesus wieder neu am Suchen, wie und wo es für uns als Familie weiter gehen darf, und ob die Vision einer solchen Seelsorge-Arbeit umgesetzt werden kann. Wir sind gespannt, wohin uns Gott führen wird. Es ist unser grosses Anliegen, seinen Willen zu tun. Dabei vertrauen wir, dass Jesus uns den rechten Weg zeigen wird.
 
Jürg und Rahel Maurer, Neuseeland