Mexiko, ein Land der Gastfreundschaft und der Kunst – wird immer wieder überschattet von organisierter Kriminalität, Korruption, mangelnder Bildung und eine «schwache» Zivilgesellschaft. Dazu kommt, dass Religiosität und Fatalismus Glaubenswachstum im biblischen Sinne sehr erschweren. YWAM Mazatlán stellt sich diesen Missständen durch Evangelisation, Bildung und Entwicklungshilfe entgegen – und begegnet damit den Menschen mit der besten Botschaft fürs Leben, die es gibt.
Nach jahrelanger Missionsarbeit bei der JMEM Lausanne (JMEM / engl. YWAM = «Jugend mit einer Mission») sind wir, Familie del Valle, mit unserer damals 2 Monate alten Tochter nach Mazatlán, Sinaloa / Mexiko, gezogen. Dies war vor 4 Jahren… Wir wohnen auf der Halbinsel Isla de la Piedra, ca. 30 Minuten entfernt vom JMEM-Zentrum. In diesem kleinen Dorf möchten wir täglich, durch unser praktisches Leben und da-Sein, Gottes liebendes Herz für die Menschen hier sichtbar machen, und mit dieser Liebe der mexikanischen Gesellschaft begegnen.
Die Isla de La Piedra ist eine ländliche Gemeinde, bestehend aus ca. 89 Familien. Die meisten von ihnen leben von der Landwirtschaft, von Fischerei und Tourismus. Beziehungen zu pflegen ist erschwert durch Diskriminierung (v.a. Frauen), Zauberei / Totenkult, Armut, Abwesenheit von Vätern, Alkoholismus und Drogenkonsum. Unser Ansatz in der Entwicklungshilfe zielt darauf ab, beziehungsorientiert zu arbeiten: Durch die Begegnung mit Gott und Menschen sollen Versöhnung möglich und Familien gestärkt werden. Wir möchten Einheimische dazu motivieren, selber einen positiven Wandel in ihrem Leben und in der Gesellschaft anzustreben. Wir versuchen auch, in konkreten Projekten eine Brückenfunktion einzunehmen zwischen Hilfsorganisationen und Regierungsbehörden.
...mit den Einheimischen
Diese «Entwicklungshilfe auf Beziehungsebene» fördern wir durch folgende Tätigkeiten: Wir unterstützen die Initiative von Einheimischen, für ihre Gemeinde etwas zu tun wie z.B. Putzaktionen, Filmabende oder Eheseminare. Wir machen wöchentliche Hausbesuche, um für Familien zu beten und ihnen das Evangelium zu erklären. Wir vermitteln Bibellehre und wirken sporadisch in verschiedenen christlichen Gemeinden mit, um die Einheit der Gläubigen vor Ort zu stärken – und wir setzen uns auch immer wieder für Gesundheitsaktionen ein, z.B. bezüglich Zahnpflege, oder Geburtshilfe. Wir wünschten uns ein Haus, das wir für diverse Zwecke in der Ortsgemeinde gebrauchen könnten, für weitere gute Begegnungen...
Zu Beginn hatten wir versucht, Dorfbewohner zum gemeinsamen Bibelstudium zusammenzubringen. Dies stellte sich als grosse Herausforderung dar, aufgrund von mangelndem Vertrauen und zerstrittenen Beziehungen. Dieses negative Muster betrifft auch die örtlichen Kirchgemeinden, welche nie über je 10 Mitglieder hinaus zu wachsen scheinen. Gott zeigte uns, dass wir Familien einzeln besuchen sollen. Seit letztem Dezember erleben wir nun, dass viele Familien von Gott berührt, geheilt und freigesetzt werden, und dass sich uns sogar Türen zur öffentlichen Schule öffnen! Damit dürfen wir erste Frucht all dieser Begegnungen sehen! Wir freuen uns auch über die entstandene Zusammenarbeit mit anderen Missionsteams von der YWAM Mazatlán (oder manchmal auch aus der Schweiz). Sie unterstützen uns im Besuchsdienst, im Bibelunterricht oder sonstigen Seminaren wöchentlich oder sporadisch.
«Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin.» Psalm 46,10
Uns überwältigt immer wieder Gottes Liebe durch Jesus Christus für eine zerbrochene, sture und eigensinnige Menschheit! Seine Berufung für jeden Menschen, Sohn oder Tochter Gottes zu werden, und den «Waisengeist» mit dem Geist der Annahme und Kindschaft zu ersetzen, motiviert uns dazu, auszuharren und festzuhalten an Gottes Verheissungen des Heils für dieses Dorf, für Stadt und Land. Und in all den Herausforderungen dieses Umfelds doch innerlich in Gott zu ruhen, das ist eine «Kunst», die wir täglich üben und die wir besser beherrschen wollen – damit auch andere durch unser Beispiel der Liebe Gottes begegnen können.
Fam del Valle, Mexiko
Möchten Sie diese Entwicklung in Mexiko unterstützen?