Seit letztem Jahr sind die MitarbeiterInnen von Evangelism Equipment (EE) Schweiz bei der SMG angestellt. Höchste Zeit, um mehr über die wertvolle Arbeit von EE Schweiz zu erfahren. Von Bernhard Lüthi, Leiter der Organisation, wollten wir im Interview wissen, wie Evangelisation in der Schweiz funktioniert.
Bernhard Lüthi, welches Ziel verfolgt EE Schweiz mit ihrer Arbeit?
Unser Hauptzweck ist die Ausbildung von Christen in der persönlichen Evangelisation. Wir glauben und erfahren es immer wieder, je mehr Menschen in ihrer Sprachfähigkeit, das Evangelium zu erzählen, ausgebildet werden, desto mehr wächst die Zahl derer, die von der guten Nachricht erfahren. Evangelisation ist nach unserer Überzeugung nicht einfach ein Event oder die Angelegenheit für Begabte, sondern ein Lebensstil. Ein Lebensstil ist nicht angeboren, diesen eignet man sich an.
Ist die Schweiz ein besonders harter Boden für Evangelisation?
Der Ausdruck «harter Boden» gefällt mir nicht. Er impliziert eine Opfermentalität. Aber es ist schon so, dass die Gesellschaft nicht auf das Evangelium wartet. Doch es ist unsere Aufgabe als Christen, das Evangelium zu säen. Dass der Same aufgeht, sowie das weitere Wachstum, sind letztendlich Gottes Angelegen-
heiten.
Es scheint aber schon so, dass Herr und Frau Schweizer sich schwertun über den Glauben zu reden…
Ja, es ist herausfordernd, nicht beim Reden über Evangelisation stehen zu bleiben, sondern mit seinen Möglichkeiten das Beste zu versuchen, damit Menschen Jesus kennenlernen können. Genau dazu möchten wir Christen befähigen. Letztes Jahr sagte uns eine Kursteilnehmerin, dass – seit sie das Kursmaterial verinnerlicht habe – sie fast jede Woche zwei Leuten das Evangelium erklären darf. Christen erzählen mir oft, dass sie blockiert sind, wenn sie über den Glauben Auskunft geben sollen. Wir geben ihnen praktische Hilfsmittel, um das Evangelium zu bezeugen.
Wie sehen diese Hilfsmittel aus?
Wir starten das Gespräch mit einer Umfrage aus (verinnerlichten) Fragen, um abzuwägen, ob eine Person vom Heiligen Geist vorbereitet ist, mehr über das Evangelium zu erfahren. Falls dem so ist, setzen wir den EE-Leitfaden ein, um die gute Nachricht in fünf Schritten kurzweilig und aufschlussreich zu bezeugen.
Das hört sich einfach an.
Ist es manchmal auch. Herbert, einer unserer Mitarbeiter, war vor Kurzem im Rahmen eines Kurses mit seinem Trainee auf der Strasse unterwegs. Er und der Kursteilnehmer sprachen eine junge Frau auf einer Parkbank an. Sie begannen das Gespräch mit der besagten Umfrage, welche mit folgender Frage endet: Würde es dich interessieren, wie man sicher sein kann, das ewige Leben zu bekommen und einmal bei Gott sein zu können? Die junge Frau antwortete mit einem Ja. So durften die beiden Männer ihr das ganze Evangelium anhand des EE-Leitfadens erklären.
Und dann?
Am Schluss stellte Herbert ihr die alles entscheidende Frage: Willst du das Geschenk des ewigen Lebens jetzt annehmen? Auch dieses Mal kam ein klares Ja! Auf der Parkbank in Luzern am Ufer des Vierwaldstättersees nahm so eine junge Frau Jesus als ihren Erlöser an.
Wow! Und das alles dank der richtigen Methode?
Nein! Jesus bezeugen zu können, hängt nicht von der richtigen Methode ab, sondern von deinem Lebensstil. Dieser wiederum davon, ob du selbst zutiefst verstanden hast, was du glaubst. Wenn du kurz und prägnant formulieren kannst, was du glaubst, wird es nicht an Gelegenheiten mangeln, von Jesus zu erzählen. Beginne damit, einen evangelistischen Lebensstil zu entwickeln. Genau das ist auch unser Hauptziel in den Kursen.
Für wen eignet sich ein solcher EE-Kurs?
Was wir uns für jeden Christen wünschen, fasst unser Slogan zusammen: Erzähle die gute Botschaft – einfach, kurz und prägnant. EE Kurse eignen sich somit für alle Christen. Auch für Kinder haben wir ein passendes Angebot. Kurse finden regional, in Gemeinden, Jugendgruppen oder Bibelschulen statt. Für viele ist auch die «Confession», die Jahresschule für Evangelisation und Apologetik, eine Gelegenheit, einen evangelistischen Lebensstil zu trainieren.
Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen allen EE-MitarbeiterInnen Gottes Segen für ihren Dienst!
PARTNERSCHAFT ZWISCHEN EE SCHWEIZ UND SMG
Weil der administrative Aufwand für die Personal- und Spendenverwaltung für eine kleinere Organisation viele Ressourcen verschlingt, hat sich EE Schweiz für eine Partnerschaft mit der SMG entschieden. Seit April 2021 sind die EE Schweiz-MitarbeiterInnen bei der SMG angestellt. Es freut uns sehr, dass wir dadurch Bernhard Lüthi und sein Team für ihren wertvollen Dienst in der Schweiz freisetzen können.