Der christliche Glaube nimmt in der Schweiz von Generation zu Generation ab. Dies besagt eine aktuelle Studie der Universität Lausanne. Der Haupttreiber für die Säkularisierung ist, dass ältere, gläubige Generationen aussterben und weniger neue, gläubige Generationen nachkommen.
Die gute Nachricht ist, dass ältere Gläubige ihrem Glauben treu bleiben. Die schlechte Nachricht: Es gelingt uns in der Schweiz nicht, den Glauben an jüngere Generationen weiterzugeben. Umso ermutigender ist die Arbeit von Tabea. Obwohl sich Tabea in Ghana viele Möglichkeiten geboten haben, einen Einsatz zu machen, hat sie sich bewusst für die Mission in der Schweiz entschieden. Wie es dazu kam und was ihr bei ihrer Arbeit für Kinder wichtig ist.
Wann ist ein Kinderprogramm erfolgreich? Wenn möglichst viele Kinder kommen? Oder wenn sie besonders aufmerksam den Bibelgeschichten lauschen? Oder wenn sie auch nach zehn Jahren noch erzählen können, was sie damals im Kinderprogramm gehört haben?
Wer hierzulande in der Gemeinde ein Kinderprogramm gestaltet, wünscht sich natürlich alle diese Dinge, und noch mehr dazu. Wer kennt sie nicht, die Bilder eines Kindergottesdienstes auf dem afrikanischen Kontinent: in Scharen strömen sie herbei. Strahlende Augen von wissensdurstigen Kindern, die die Geschichten aufsaugen wie vertrocknete Schwämme.
ENTSCHEID FÜR DAS MISSIONSLAND SCHWEIZ
Während meines Praktikums in Ghana konnte ich mit eigenen Augen sehen, wie viele Kinder am Sonntag in die Sonntagsschule kommen. Oft zu Fuss, ohne dass die Eltern sie am Morgen aus dem Bett zerren und überreden müssen, mit in die Kirche zu kommen. Begeistert hören sie zu, spielen mit und gehen mit vollem Herzen nach Hause.
Da drängt sich die Frage auf: Wie sieht es in der Schweiz aus? Ich sehe ein grosses Bedürfnis der Menschen vor unserer Haustür. Es gibt viele unerreichte Kinder aus verschiedenen Volksgruppen. Noch ist die gute Botschaft nicht bei ihnen angekommen. Darum habe ich mich bewusst für das Missionsland Schweiz entschieden. Obwohl sich mir in Ghana viele Möglichkeiten geboten haben, mich für Gottes Reich einzusetzen, und ich begeistert davon war, wie viele Kinder erreicht werden könnten.
ERWACHSENE UND KINDER BEFÄHIGEN
Hier in meinem Heimatland darf ich meine Gaben und meine Zeit einsetzen, um Menschen anzuleiten, die mit mir zusammen die Kinder der Schweiz für Jesus gewinnen möchten. Das ist die Kernaufgabe von Hope4Kids, einer Zweigstelle der Organisation Evangelism Equipment Schweiz. Unser Ziel ist es, dass bereits Kinder verstehen, was der christliche Glaube bedeutet, dass sie diesen Gott persönlich erleben und in der Lage sind, auch anderen davon zu erzählen.
Um diese Ziele zu erreichen, befähigen wir einerseits Erwachsene, wie sie mit Kindern das Evangelium entdecken können. Anderseits gestalten wir Kurse, in denen Kindern das Evangelium auf lebendige und spielerische Art vermittelt wird. Die Kinder lernen dabei auch, anderen Kindern ihren Glauben auf kreative und einfache Weise weiterzugeben.
GOTT INTERESSIERT SICH FÜR DEN EINZELNEN
Wenn ich hier in der Schweiz vor einer kleinen Gruppe stehe, drängt sich der Vergleich mit Afrika auf. Räume, die aus allen Nähten zu platzen scheinen, weil es so viele ZuhörerInnen hat. Mich beschleicht Traurigkeit, wenn mein eigenes Programm kaum Interesse weckt. Doch dieser Vergleich ist nichtig. Nicht nur, dass unsere Lebenswelten sehr verschieden sind. Die gute Nachricht richtet sich an den Einzelnen. An jedes einzelne Kind. Jedes der Kinder ist unendlich geliebt von seinem Schöpfer – von einem persönlichen Gott. Dabei ist es unbedeutend, wie gross die Schar der Kinder ist.
Jedes dieser Kinder sollte die Nachricht erfahren, dass es in Jesus einen Freund und Erlöser hat. Jesus selbst hat sich für jedes Einzelne hingegeben – ganz egal, auf welchem Kontinent es zuhause ist, oder ob jemand sich in einer grossen Schar oder in einer Kleingruppe befindet. Wir haben einen guten Hirten, der das eine verlorene Schaf sucht. Jesus hatte sich für den einen Zachäus auf dem Baum interessiert, für die eine Frau am Brunnen. Für das eine kranke, ja bereits verstorbene zwölfjährige Mädchen. Und er liebt und suchte auch Inusah und Melina.
ZWEI WELTEN, EINE GUTE BOTSCHAFT
Inusah ist in Bimbila, Ghana, geboren. Er hat elf Geschwister. Sein Zuhause ist eine einfache Lehm- und Blechhütte mit einem grossen Vorhof. Er besucht am Sonntag die Sonntagsschule der Assembly of God und hört dort die Geschichten der Bibel. Viele seiner Schulfreunde sind Moslems. Bei Hope4Kids kann er lernen, wie er seinen Freunden von Jesus erzählen kann.
Melina ist in Winterthur in der Schweiz geboren. Sie hat zwei Geschwister und wohnt in einem typischen Schweizer Zuhause. Sie besucht alle zwei Wochen den Kindergottesdienst einer lokalen Gemeinde und hört dort die Geschichten der Bibel. Viele ihrer SchulfreundInnen glauben nicht an eine höhere macht oder interessieren sich für Gott. Bei Hope4Kids hat sie gelernt, wie sie ihren FreundInnen von Jesus erzählen kann.
KINDER ERZÄHLEN KINDERN
Beide Kinder durften die beste Botschaft der Welt hören und Jesus Christus kennen und lieben lernen. Und durch sie geht die gute Nachricht weiter. Sie können anderen davon erzählen, was dieser Jesus für einen Unterschied in ihrem Leben macht, und was für eine ewige Zukunft auf sie wartet. Sie machen einen Unterschied! Und ich bin dankbar, dass ich Kinder und Erwachsene anleiten darf, das Evangelium auf einladende Art weiterzugeben.
Willst du Teil davon sein? Hilfst du mit, dass noch mehr Kinder die gute Nachricht hören? Dabei spielt es keine Rolle, wie gross dein scheinbarer Wirkungskreis ist. Lass die Menschen wissen, dass es Frieden und Zuversicht gibt. Sei es in der Schweiz, in Ghana oder am Ende der Welt.